Klugschnacker hat geschrieben:
Die Unterkünfte für Flüchtlinge werden vom Land bezuschusst. Die Sozialwohnungen werden hingegen von den Kommunen finanziert. Es handelt sich also um zwei verschiedene Geldtöpfe.
Und? Töpfe kann man ändern.
Zitat:
Auch ohne Flüchtlinge werden Sozialwohnungen gebaut. Jedoch in erheblich langsamerem Tempo. Ich weiß von Tübingen, das bei Dir in der Nähe liegt, dass innerhalb von nur einem Jahr die Anzahl Sozialwohnungen gebaut wurde, die normalerweise in sechs Jahren gebaut wird.
Spannend. Es geht also.
Zitat:
Dieser langsamere Ausbau hat gute Gründe.
Da bin ich jetzt gespannt...
Zitat:
Beispielsweise dauert der Prozess vom Genehmigungsverfahren bis zur Fertigstellung des Baus normalerweise mindestens 18 Monate, sofern die Grundstücke bereits der Stadt gehören. Müssen erst noch Grundstücke gekauft werden, dauert der Prozess doppelt so lange, also drei Jahre. Dabei werden Einsprüche seitens der Bevölkerung etc. berücksichtigt, Gutachten eingeholt und so weiter.
Und wo sind jetzt die guten Gründe?
Zitat:
Es ist fraglich, ob es besser wäre, den sozialen Wohnungsbau in gleicher Weise Hals über Kopf durchzuziehen, wie es notgedrungen bei den Flüchtlingen der Fall war. Sicher wäre es besser gewesen, die Flüchtlinge wären nicht so plötzlich, sondern über Jahre verteilt hereingetröpfelt. Aber so war es nunmal nicht.
Warum ist das fraglich? Bitte sei so gut und beantworte meine Fragen mal etwas genauer - wir haben in Berlin schließlich die gleichen Probleme.
Unsere Stadtentwicklungssenatorin von der Linken (Du weißt, das sind die, die was für die kleinen Leute tun), hat Partizipation an erste Stelle gesetzt. Mit der Folge, dass Neubauvorhaben in ganz Berlin gestoppt oder extrem verlangsamt sind. Und zwar DIE Neubauvorhaben, die eben genau für die "kleinen Leute" da sind.
In Deinen Aufzählungen kommt kein einziger "guter" Grund vor, warum man nicht Sozialwohnungen (die dringendST benötigt werden) in gleicher Weise bauen sollte.
Aus der eigenen Erfahrung: unsere Mieter bleiben in ihren Wohnungen hocken, weil sie bei Auszug einfach keine neue Wohnung mehr finden würden. Gleichzeitig erhöht sich der Druck am Markt immer mehr, der Neubau wird aber politisch gezielt torpediert. Unsere Mieterbetreuer werden ständig von Mietern bekniet, für die Verwandtschaft doch eine Wohnung zu finden - und dann wird mal eben schnell genau vor deren Nase ein Bau für 500 Flüchtlinge gesetzt.
Resultat: AfD in den angrenzenden Wahlbezirken bei 27 - 29%.
Also: her mit den guten Gründen, genau sowas hat mir bisher in Diskussionen nämlich immer gefehlt.