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ich glaube daß es für ihn letztendlich eine Erleichterung war, heute gestorben zu sein. Auf den letzten Bildern wirkte er sehr gequält, konnte nicht mehr sprechen, und wirkte zum Teil auch abwesend.

Er hat mich in seinem Amt als Papst mehr als die Hälfte meines Lebens begleitet, und ich bin dennoch erstaunt, wie wenig ich über ihn weiß.
Die soeben im TV gezeigten Bilder bringen das Attentat auf ihn zurück in Erinnerung, ebenso die erste Reise nach Polen war eine Sensation. ich denke, er hat endscheidend zum Ost-West Frieden beigetragen.

Als aus der Kirche ausgetretener Protestant habe ich den Papst und seine Taten nur am Rande verfolgt. Er ist viel durch die Weltgeschichte gereist und hat den Kirchenglauben verbreitet. War das nicht auch seine Aufgabe und Berufung?

Auch wenn ich katholisch getauft bin, sogar eine kath. Schule besucht habe, dachte ich nie dass dieser Glauben relevant für mich ist/war.

Trotzdem fällt mir jetzt, nach seinem Tod, auf, dass er subtil doch eine Bedeutung für mich hatte.

Es ist schwer zu erklären, aber er hat der katholischen Kirche viel gebracht- mitunter vielleicht auch, da er der erste nicht-italienische Papst seit über 400 Jahren war- und das obwohl er eine sehr (mE nach zu) konservative Einstellung vertrat.



Ja, aber er war auch einer der Menschen, an denen man mit am Besten sehen kann, wie intensiv man seinen Glauben ausleben kann. Sicher war es seine Aufgabe, die Kirche in die Welt hinaus zu bringen- jedoch es "nur" als Aufgabe, als Berufung zu bezeichnen halte ich persönlich für untertrieben.

Schade, er war ein großer Mann, auch wenn man es gegen Ende nicht mehr so mitbekam.

Das war meinerseits in keiner Weise abwertend gemeint. Ich denke, es ist eine der Hauptaufgaben der katholischen Kirche, den christlichen Glauben in die Welt zu tragen,. Als Oberhaupt der katholischen Kirche hat er das hervorragend gemacht.

Ich bewundere vor allem seine Kämpfernatur!

Ehrlich find ichs erschreckend, was für en Aufstand um das natürlichste - das ein 84-jähriger Mensch sein Leben beendet - gemacht wird.

Großzügig gerechnet hat ein Menschenleben durchschnittlich 30.000 Tage.

Wieviele Meschenleben werden wohl in den kommenden Tagen weltweit an Trauer verschwendet werden.

Gruß Torsten

Meschenleben verschwendet? Ich denke, du meinst Tage des Menschenlebens, oder?

Ich gehöre zu der Generation, die keinen anderen Papst kennt. Es mag zwar komisch klingen, aber ich finde die Vorgänge im Vatikan in den verganganen Tagen und die kommende Papstwahl interessant. Das ist halt neu für mich.
Als "Ungläubger" hat er für mich mehr Bedeutung als moralische Instanz in der Weltpolitik.

...und je 30.000 Tage sind ein Menschenleben.

Gruß Torsten

Stimmt!

http://www.taz.de/pt/2005/04/02/a0409.nf/text

Gruß Torsten

Er hat in meinen Augen während seiner Amtszeit viel positives bewirkt und war v. a. den gläubigen Katholiken ein Vorbild, er hat jedoch in seiner konservativen Haltung auch viel Gutes verhindert und Menschen das Leben schwer gemacht.

Ich freue mich für ihn, daß er von seinem Leiden erlöst wurde.

Ich verstehe einerseits, daß so viele Menschen in Gedanken und im Gebet bei ihm waren und sind, ich hoffe jedoch, daß über seinen Tod nicht andere "große" aber auch "kleine" Menschen vergessen werden. In diesen Stunden ringen weltweit viele Menschen mit dem Tod und für die Menschen, die sie lieben, sind sie ebenso wichtig.

Papst Johannes Paul II hatte ein Alter, in dem man sterben darf - wohingehend wohl auch diese Nacht Kinder, Jugendliche und junge Menschen sterben werden.

Ich schätzte seine Grußworte und seinen Segen zu Weihnachten und zu Ostern und ich bewunderte auch seine Ausstrahlung bis zu letzt. Ich bin evangelisch und auch deswegen war er sicher keine zentrale Figur in meinem Leben. Es ist trotzdem immer traurig, wenn ein Mensch geht, der dank seiner Öffentlichkeit teil des Lebens so vieler Menschen war. Aber auch da ist er nicht allein. Auch Fürst Rainier von Monaco liegt im Sterben, aber das geht momentan unter.

Doch wenn ich ganz ehrlich bin, sind meine Gedanken momentan mehr bei meinem Opa, dessen Todestag sich vor wenigen Tagen gejährt hat und bei allen, die durch das Sterben und den Tod des Papstes an den Tod von Menschen im eigenen Bekanntenkreis schmerzlich erinnert wurden.

Ich bin gespannt, wer seine Nachfolge antreten wird und wie dieser neue Papst die Geschichte der katholischen Kirche fortschreibt.

Anja

Ich kann mit Personenkult überhaupt nichts anfangen, von daher ist einfach nur ein alter Mann gestorben, der zudem auch noch sehr verbohrt war.

Und was der Vatikan jemals gutes für die Welt gebracht haben soll? tut mir leid, aber ich kann es nicht sehen

NEIN!
Es ist nicht die Aufgabe der Kirche zu missionieren!
Dieser "Missionsgedanke" hat dazu geführt, das sich die christliche Kirche seit den Kreuzzügen mit den sog. Ungläubigen im Krieg befindet.
Die Ausbeutung und Unterdrückung der Menschen in der sog. Dritten Welt wurde erst dadurch ermöglicht, das man diesen Menschen durch Missionierung ihrer Identität beraubt hat.

Ich werde die erste Päpstin, die den Gebrauch von Kondomen erläutert, bewundern. Ich befürchte nur, ich werde keine 500 Jahre mehr leben.

Unter marketingtechnischen Aspekten betrachtet:
Respekt, Respekt, Respekt!
Seit ca. 600 Jahren die unbestrittene Marktführerschaft in Glaubensfragen in Europa, konsequente Globalisierung und vollständige Marktdurchdringung!

Die Kirche ist eine 2000 Jahre bestehende Institiution. Sie konnte nur dadurch so lange bestehen, dass sie nicht jede "Mode" mitgemacht hat. Frauen haben jetzt seit ca 200 Jahren Rechte. Für die Kirche mit ihren
2000 Jahren also noch ziemlich neu. Deine Schätzung mit 500 Jaher könnte passen

Es gibt immerhin schon Messdienerinnen (nur nicht wenn der Papst zu Besuch ist) und Küsterinnen. Die Anfänge sind schon da...

Ich war nie wirklich gläubig, Protestant, bin ausgetreten und sehe die Kirche mit deutlich kritischen Augen.

Der Papst mag manchen Kraft gegeben haben - für mich war er jedoch viel zu weit von der Realität entfernt. Und das was da jetzt nachkommt kann noch deutlich schlimmer werden (nicht für mich - was die Kirche sagt, ist mir egal - aber für andere Länder und Völker). Ein Rückfall ins Mittelalter kann die katholische Kirche letztlich ihren eigenen Kopf kosten, die Mitgliederzahlen sind nicht umsonst rückläufig.

Was mich offen gestanden auch etwas erschreckt hat: ich war am Freitag Billiard spielen und da lief auf dem Fernseher N-TV. Den gesamten Abend über ging es nur um den Papst. Ist der wirklich so wichtig? Ich glaube nicht...

Und zum Thema "missionieren": ich hatte zu Zeiten meines Studentenjobs eine Kollegin, die nebenher zur Bibelschule gegangen ist. Ihr Ziel: danach nach Afrika fahren und missionieren. Auf meine Frage, wer ihr das Recht gibt, anderen Menschen einen Glauben aufzuzwingen wurde sie reichlich ungehalten...

Der Papst ist eine der mächtigsten Personen der Welt. Was er sagt, wird weltweit registriert und darauf reagiert. So ganz unwichtig ist er nicht.

Wirklich Gläubige fanden die Fernsehübertragungen wohl OK. Zu dieser Gruppe gehöre ich definitiv nicht. Genauso übertrieben finde ich die
Hochzeit nextes WE. Die ganzen Medien machen sich da schon warm...