Ok, letzte Worte von mir zu dem Thema, dann habt Ihr Ruhe:
chris.fall hat geschrieben:
weiter oben hast Du ja geschrieben, dass man bis zu 25km ohne Nahrung kommt. Das kann ich mir mit etwas Training sogar vorstellen. Und ich kann mir auch vorstellen, dass es sinnvoll ist, dann noch 10km weiter zu laufen, um den Fettstoffwechsel(?) zu trainieren.
Fettstoffwechseltraining ist nicht von der Zeitdauer, sondern von der Intensität abhängig. 3x die Woche morgens 30 min schleichend traben bringt Dir da mehr als überlange Läufe. Die widerum sind für die mechanische Gewöhnung unbedingt notwendig.
Zitat:
Lange Rede, kurzer Sinn: Meiner Meinung nach ist ein "30er" ohne KH nichts für Anfänger.
Ich behaupte das genaue Gegenteil. Und ich ziehe dazu EXPLIZIT nicht nur mich als Beispiel heran, sondern die Erfahrungen, die ich im Vereinstraining gesammelt habe. Ich habe als Jugendlicher in einer knapp 10köpfigen Laufgruppe angefangen, deren Schnellster grade die M50 beim Berlin Marathon in 2:35 Std. gewonnen hatte und deren langsamster Läufer 2:58 gelaufen war. Unterschiedliche Meinungen über's Training gabe es eigentlich nur in der Frage, ob man besser mehr oder weniger als 200 Km im Schnitt pro Woche in der Marathonvorbereitung läuft und in welchem Tempo die Einheiten auf der Bahn geballert werden. Einen Fixpunkt hatten aber alle: einmal pro Woche wird die 36Km-Runde gelaufen, egal was kommt. Ernährung im Training interessierte KEINEN dabei.
Bis hierhin werdet Ihr mir jetzt natürlich entgegenhalten, dass das ein anderer Geschwindigkeitsbereich ist etcetcetc. Von mir aus (auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin, dass die meisten Grundsätze für JEDEN gelten, egal welches Tempo anliegt).
Nach ein paar Jahren war die Gruppe deutlich angewachsen, mittlerweile ging es bei den Marathonzeiten bis rund 4 Stunden. Das Programm bliebt ähnlich, der lange Lauf wurde auf rund 30-32 Km für die nicht ganz so flotten Läufer ausgedehnt und wenn's warm war, wurde am Brunnen im Wald angehalten und Wasser getrunken. Ernährung beim Training? Nada.
Dann kam das Marathonprojekt hinzu, die Zahl der Läufer ging auf die 100 zu, nahezu alle Geschwindigkeitsbereiche vertreten. Am Wochenende wie üblich der lange Lauf. Ich kann mich nicht erinnern, dass das jemand Gels oder anderes Zeug mithatte. Und das war nun schon in einer Zeit, wo es diese Sachen zwar gab, die Lebensmittelindustrie aber noch nicht erkannt hatte, welches Umsatzvolumen da brach liegt, wenn man die Leute nur genug mit Werbung zuschüttet.
Mit der Veränderung der Verteilung der Zeiten innerhalb der großen Läufe änderte sich dann auch das. Aber wirklich brauchen? Bloß weil es viele machen? Nee - tut mir leid, dafür fehlt mir nach wie vor der Beweis.
Zitat:
In meinen Augen ist man etwa ab 1:15 für den HM und etwa ab 3:00 für den Marathon schnell.
Darüber kann man vortrefflich streiten, ist aber für unser Thema gar nicht so interessant IMHO (für mich liegen die Grenzen für "schnell" bei 1:10 / 2:30 Std.).
Zitat:
Was la_gune angeht, so denke ich, dass er einen HM ohne Gel schafft sobald er die die Region von 90 Minuten kommt (@la_gune: Nach ein bis zwei Jahren können das auch Schwimmer! ;-). Ob das dann daran liegt, dass er dann mehr Kondition hat, oder daran, dass die KH im Körper bis ins Ziel reichen, weiß ich nicht.
Die Frage ist ja: wie definierst Du
Kondition? La_gune hat die Kondition, ins Ziel zu kommen. Das wissen wir. Die Kondition, das Ziel "schnell" zu erreichen fehlt ihm noch. Dafür trainiert er. Das er nicht aus dem Stand in der Lage ist, jede Woche einen 30er zu rennen ist aber ein muskuläres (mechanisches) Problem - kein energetisches. Mein Wort drauf! (Und für glaurung gilt das Gleiche).
Falls doch, muss sich die menschliche Physiognomie in den letzten 20 Jahren grundlegend geändert haben!
