glaurung hat geschrieben:
Und ich kenne eigentlich auch keinen einzelnen, der ernsthaft Triathlon macht und wirklich wenig verdient. Das ist offensichtlich.
Ich auch nicht. Das ist auch (für mich) noch gar nicht der Knackpunkt (nicht unbedingt schön aber auch nicht zu ändern). Was mich stört, ist die Haltung "Diejenigen, die sich das nicht leisten können sind selbst schuld!". Das stimmt einfach nicht.
Ich war gestern mit einer Schulfreundin essen, die vor fast 26 Jahren bei meinem ersten Marathon an der Strecke stand, Startgeld damals 35,- DM. Sie hat meine sportliche Laufbahn seitdem begleitet, kennt meinen Fahrradtick, meinen Materialfetischismus und die ganzen Trainingslager, Wettkampfwochenenden etc. Trotzdem war sie regelrecht entsetzt, als sie hörte, dass ich für Lanza 400,- + 20,- Servicegebühr gezahlt habe und das im Vergleich noch der preiswerteste IM ist. Für sie - eine typische "Normalbürgerin" - ist das eben richtig viel Geld. Und DAS meine ich: die Relationen in diesem Sport verschieben sich in eine Richtung, die ich nicht schön finde (ich weiß schon, wem's nicht paßt, der muss halt was anderes machen).
Im TS-Forum bietet jemand ein Fahrrad an, das ungefahren ist und ihm zu klein (!) weil er es zwar bestellt hat aber nicht richtig vermessen und das Teil mit kleinem Abschlag 5.400,- kosten soll (ohne Laufräder wohlgemerkt!).

Ich kaufe mir blind einen Gegenstand für den ich den Gegenwert eines kleinen guten Gebrauchtwagens zahle und stelle dann fest: "Paßt nicht"?
Dann schaue ich mir meinem 16 Jahre alten Montageständer an und das Trainingrad darauf, Titanrahmen von Ebay neu für 350,- vor 5 Jahren, Schaltgruppe von meinem 91er Rennrad, Laufräder gebraucht von nem Kumpel, Bj 1995 etc. und frage ich - der ich ebenfalls den Normalbürger darstelle und mit dem Wissen, dass ich gehaltsmäßig ziemlich exakt auf dem deutschen Durchschnitt liege - ob ich im falschen Film bin.