kaiseravb hat geschrieben:
la_gune hat geschrieben:
Warum machen sich eigentlich alle etwas vor ? Solange man mit Sport Geld verdienen kann (und in einigen Sportarten geht das ja recht gut) wird es immer jemanden geben, der besser sein will, als sein Gegner und der bereit ist, dafür zu "schummeln". Wie das auch immer genau aussehen mag. Doping ist einer der Wege. Und was interessiert es den Sportler, wenn er nach ein paar Jahren an der Spitze irgendwann erwischt wird. Wer schlau ist, hat sich bis dahin finanziell "saniert". Und danach arbeitet man dann (nach einer gewissen Auszeit, bis sich die Wogen geglättet haben) halt als Trainer oder "Berater"... Nichts neues im Westen.
Früher haben wir es nicht gewusst und fanden den Sport gaaaanz toll. Jetzt wissen wir, daß alle Spitzensportler (bis auf die Triathleten natürlich!

) dopen und plötzlich ist der Sport voll doof ? Na ja...
Just my 5 cents.
Ist doch ganz einfach, sobald er anfängt zu bescheißen ist der Sportler kein Sportler mehr, sondern nur noch eine arme Wurst. Womit er sein Geld verdient ist mir schnurzpiepegal, Sportler bescheißen nicht. Punkt. (Das mach ich mir jetzt dann als Signatur glaub ich, so oft wie ich das geschrieben habe letztens.) Das Wesen des sportlichen (übrigens auch jeden anderen) Erfolges ist es, zu versuchen, aus den Komponenten Talent, Fleiß und Glück das optimale Ergebnis zu erzielen und damit im Wettbewerb unter annähernd gleichen Bedingungen gegeneinander anzutreten. Das beinhaltet eben die Möglichkeit, nicht der beste zu sein und zur "Sportlichkeit" gehört demnach auch, mit Anstand verlieren zu können. Wer das nicht kann hat da nichts verloren und folgerichtig sollte, wer im Falle der Niederlage zu wenig Geld für seinen Lebensunterhalt verdient, dringend über seinen Lebensentwurf nachdenken.
(Und ich will jetzt nicht hören "wenn alle gleich viel bescheißen stimmts am Ende auch wieder".

)
Ich glaube wir sprechen hier von 2 Paar Schuhen: Das was Du äußerst ist der Wunsch, das was ich meine ist die Realität. Ich bin selber lange genug Sportler gewesen und kann aus dieser Sicht Deine Ansicht voll verstehen und unterstütze diese auch zu 100%. Aber was ich meinte sind die Profis, die Leute, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen (müssen?). Die stehen unter einem ganz anderen Erfolgsdruck als wir Hobbyisten oder Amateure. Siehe z.B. den Fall Koch. Sein Team steigt aus dem Radsport aus und er muß sich ein neues Team suchen. Mit einer Platzierung unter ferner liefen sehen die Chancen deutlich schlechter aus, als mit einer guten Platzierung bei einem großen Rennen. Ich sehe das ähnlich, als wenn man z.B. seinen Lebenslauf etwas "beschönigt", mit dem man sich auf eine neue Stelle bewirbt. Das soll nicht heissen, daß ich Doping befürworte ! Aber ich kann das Dilemma der Profis verstehen.
Eine Lösung wäre höchstens, daß man Profi und Amateursport strikt trennt. Die Frage ist nur, ob das überhaupt geht und ob sich noch jemand die Profis anschauen würde, wenn man weiß, daß die eh alle gedopt sind.
Generelle Dopingfreigabe halte ich nicht für sinnvoll, da in diesem Fall die Chancengleicheit nicht gewahrt ist (wer besser bezahlt bekommt den besseren "Stoff"...)
Generell denke ich, daß es für dieses Problem keine (einfache) Lösung gibt. Da hilft es auch nix, wenn die ARD aus der Berichterstattung aussteigt (dann macht es halt RTL oder sonst wer) oder wenn die Deutschlandtour abgesagt wird. Es wird weiterhin Spitzensport geben und Leute, die ihr Leben ausschließlich auf den Sport ausrichten, um dort erfolgreich zu sein. Und es werden sich weiterhin Sponsoren finden und somit wird es weiterhin um Geld im Sport geben und es wird Leute geben, die schummel. So schlimm wir ehrlichen Sportler das auch finden...