Olli hat geschrieben:
vb_man hat geschrieben:
klar, Rot/Grün hat keine Mehrheit mehr.
Jetzt wird auf eine große Koalition gepokert.
Schröder und Münte setzen jetzt auf den Überrumpelungseffekt, daß die Union schnell die K-Frage lösen muss. Gegen Angie hat Supermacho Schröder eine Chance. Wenn er in 2006 gegen Wulff antreten müßte, wäre er chancenlos, da Wulff eindeutig der Sympathieträger und Schröder eindeutig der Kotzbrocken ist. Selbst konservative Kreise würden Schröder gegenüber Merkel bevorzugen.
Chapeau Münte, soviel Strategie hätte ich dem Purschen gar nicht mehr zugetraut

Strategie?? Schröder und Münte stehen mit dem Rücken an der Wand, Ihre ganzen Programme und Diskussionen in den letzten Jahren hat kein Erfolg gebracht, ich sehe eine Hilflosigkeit dahinter.
Die SPD ist ebend eine gute Opposition, sie hat in Ihrer Geschichte nur verteilen können, aber zur Zeit ist nichts zu Verteilen.
Schröder und Co. haben ihr vertrauen verspielt, es wurde nur rum gedoktort, die Politik sieht doch nur so aus, das Haushaltslöcher gestopft werden (Mineralölsteuer, Tabaksteuer, Maut, u.s.w)
Der Glaube an unser Land und in die Regierung ist verloren gegangen, die Bevölkerung ist verunsichert und daher kam und kommt auch kein Aufschwung unter dieser Regierung.
Als Rheinländer vom Geburt an bin ich ja am gezwungen sein, mich zu äußern.
Meine Schlagzeile zum Wahlergebnis von gestern:
"Das Ende des real existierenden Sozialismus hat endlich auch Nordrhein-Westfalen erreicht!"
Landtagswahlen ohne bundespolitischen Einfluß gibt es nicht, und wenn sich die Bundesregierung in einem so desaströsen Meinungstief befindet, wie gerade, dann fällt auch eine Hochburg. Trotz eines farblosen Herausforderers. Persönlich tun mit die Landeschefs leid, die als Frontschwein von den Bundesregierungen gleicher Coleur verheizt werden. Steinbrück hat auf mich subjektiv einen guten Eindruck gemacht in den paar Jahren, in denen er regieren durfte. Objektiv ist es gut, daß der Apparat in NRW mal durchlüftet wird und die roten Filzläuse verschwinden. Und objektiv ist in den letzten 39 Jahren viel Mist gelaufen. Die Stichworte Bildung, Schulden, Bürokratie sind im Wahlkampf genug ausdiskutiert worden, das brauche ich jetzt nicht zu wiederholen. Die Grünen verschärfen das noch, wenn Hamster den Bau eines neuen (umweltfreundlicheren!
Ersatzbau!) Kraftwerks aufhalten sollen. Unglaubwürdiger gehts nicht mehr.
Aber wie gesagt: Entscheidend war die Bundespolitik. Mal ehrlich, Rot-Grün ist seit 7 Jahren am Ruder, lang genug, um sich nicht mehr auf Kohl-Altlasten berufen zu können. Die Bilanz ist dürftig: Dosenpfand, Homoehe, Windrädchen, Staatsverschuldung bis zum Abwinken, Schmusekurs mit Diktatoren (China & Putin), Mautdesaster. Nix gegen die Homoehe, aber das bringt nicht einen einzigen Arbeistplatz!!!
Und Arbeit ist das Thema Nummer 1. Arbeitsplätze schaffen zwar nur Unternehmen, aber wer so einen Zickzack-Kurs steuert und alles Gesetzte 5mal nachbessert, braucht sich nicht wundern, wenn Unternehmen abhauen und die Leute kein Geld mehr ausgeben. Das niedrige Wirtschaftswachstum ist hausgemacht; unsere Nachbarn wachsen schneller. Wenn drullse im tri-mag-Fred meint, ich soll mir einen Scanner kaufen und was für die Wirtschaft tun, dann hat er recht, aber ich kann einfach nicht weiter planen als bis zum nächsten Gehaltsstreifen. Da spar ich mir den Hunderter.
Was man dem Schröder anrechnen kann ist, daß er dem Texas-Cowboy nicht in den Arsch kriecht, wie es die Klobürsten-Frisur aus Meck-Pom tun wird. Auch die Hartz 1-4 - Geschichte ist im Ansatz richtig.
Schröder ist ein schlauer Fuchs. Deshalb will er jetzt Neuwahlen. Die Alternative wäre es, sich noch eineinhalb Jahre vorführen zu lassen und gegen den Bundesrat zu regieren, wie Kohl es in seinen letzten Jahren gemacht hat, als er am "Njet", pardon "Nein" aus Saarbrücken scheiterte.
Er verhält sich wie ein Burgherr einer belagerten Burg, deren letzter Turm gefallen ist: Er macht einen Ausfall, lenkt von einem Desater ab und hofft auf den Überraschungseffekt. Er tritt mit einer kompletten Mannschaft an, und hofft, daß deren Angst um den Machverlust sie zusammenschweißt. Die CDU hatte bis gestern noch nicht einmal die K-Frage gelöst, ist allerdings so klug, in diese Falle nicht reinzulaufen. Naja Schröder steht im Startblock und Merkel machst sich gerade erst warm. Das wird wohl zwangsläufig ein Wahlkampf Person gegen Programm. "Arroganter Prolet" gegen "auch keine Idee". Wir sollten die Emu-Partei aufmachen... Schulsport Triathlon, Sonderurlaub für Trainingslager, Vorfahrt für Radfahrer und Nutella bis zum Abwinken für keko. Spaß beiseite, ich frage mich allerdings, ob Schröder die Wahl überhaupt gewinnen will. Wird er bestätigt, ist er nämlich keinen Schritt weiter, außer daß er den Willen des Volkes in sein rethorisches Arsenal packen kann.