Klugschnacker hat geschrieben:
keko hat geschrieben:
Geht man nämlich von der Hypothese aus, dass sich alle Lebensvorgänge vollständig auf die Gesetze der Physik und Chemie zurückführen lassen, dann setzt dies voraus, dass der Übergang vom Unbelebten zum Belebten fließend ist.
Verstehe ich nicht. Warum sollten die Naturgesetze ausschließlich einen fließenden Übergang zwischen den Unbelebten und dem Belebten zulassen? Es kommt doch nur darauf an, wie man "Leben" definiert. Es gibt zahlreiche natürliche Vorgänge in der Natur, bei denen schlagartig neue Eigenschaften entstehen. Es gibt sogar Begriffe für dieses Phänomen, zum Beispiel "Fulguration" (Konrad Lorenz) oder "Emergenz" (Aristoteles). Bei beiden geht es um das spontane (Fulgur = Blitz) Auftreten von Eigenschaften in komplexen Systemen, die mehr sind als die Summe ihrer Teile.
Mag sein, dass das Leben fließend entstand, aber mir ist nicht klar, warum das aus den Naturgesetzen folgt.
Puuuh..., nicht so schnell, ich kann immer nur auf eine Sache eingehen.
Küppers definiert "Leben" als das Vorhandensein von:
1. Fähigkeit zur Selbstreproduktion
2. Vorhandensein eines Stoffwechsel
Stoffwechsel ist der Umsatz von freier Energie, die ein lebendes System benötigt um seinem materiellen Ordnungszustand aufrechtzuhalten. Andernfalls wäre das System ja tot.
Nun betrachtet er beispielhaft Viren, die zu den einfachsten Lebewesen gehören, die wir kennen. Nur innerhalb einer Wirtszelle erfüllen sie die Kriterien von 1. und 2. Ausserhalb sind sie wie unbelebte Kristallstrukturen, sie besitzen dann keinen Stoffwechsel.
Innerhalb einer Wirtszelle streift z.b. der Tobak-Mosaik-Virus seine Proteinhülle ab, um sein genetisches Material freizusetzen. Der Virus zerlegt sich in seine molekularen Bestandteile und baut sich selbständig wieder zu infektiösen Viruspartikel zusammen. Er erklärt das auch noch genauer über Nukleinsäuren und Proteineinheiten, aber das versehe ich nicht. Jedenfalls wird an dem Beispiel klar, dass der Übergang von Belebtem und Unbelebtem fließend ist und seinen Sinn verliert.
In seinem Beispiel mit dem Tobak-Mosaik-Virus kann man die dort vorhandenen physikalischen Vorgänge im Reagenzglas nachvollziehen und analysieren und scheinbar sind diese fließend, somit ist der Übergang vom Belebtem zu Unbelebtem auch fließend.
Küppers ist halt ein typischer Physiker, der die ganze Welt mit Hilfe seiner Physik erklären will. Manchmal muß er sich schon winden.