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Ich mach mir nicht in die Hose

Wenn ich nach 6 Monaten noch nicht weiß, ob der neue Mitarbeiter brauchbar oder ein Schwachkopf ist, weiß ich es auch nach 2 Jahren noch nicht.

ausnahmsweise versuche ich mal sachlich zu sein.

Also zu den Fakten:
Man hat bereits heute die Möglichkeit befristete Arbeitsverträge abzuschließen:
Man unterscheidet hier den kalendermäßig befristeten Vertrag und den zweckbefristeten Vertrag.

Die Befristung eines Arbeitsvertrages setzt einen sachlichen Grund voraus.

Ohne sachliche Begründung ist eine kalendermäßige Befristung bei einer Neueinstellung für die Dauer von max. 2 Jahren bereits heute möglich.

Der kalendermäßig befristete Arbeitsvertrag endet mit Ablauf der vereinbarten Zeit, ohne daß es einer Kündigung bedarf.

Auch befristete Arbeitsverträge können aus wichtigem Grund jederzeit durch außerordentliche Kündigung beendet werden. Eine außerordentliche Kündigung setzt einen wichtigen Grund voraus, d.h. einen Tatbestand, der es dem Kündigenden unzumutbar macht, das Arbeitsverhältnis fortzusetzten, siehe hierzu §626 BGB.

Ich kann die Aufregung um die Verlängerung der Probezeit nicht nachvollziehen; hier wird festgestellt was bereits rechtlich möglich ist.

Der Vollständigkeit halber sei bemerkt, daß Arbeitnehmer neben den vielbeschworenen Rechten auch Pflichten haben.

Noch eine Bemerkung:
Je qualifizierter die Tätigkeit ist und je qualifizierter der/die KandidatIn für den Job ist, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, das ein unbefristeter Arbeitsvertrag angeboten wird. Wir haben es bei uns erlebt, daß Kandidaten ein befristetes Angebot mit der Begründung abgelehnt haben, ein Alternativangebot über einen unbefristeten Vertrag zu haben.

Schlussfolgerung:
Je besser man qualifiert ist, um so besser ist die Chance einen attraktiven Vertrag zu erhalten. Der Arbeitsmarkt ist schließlich keine Einbahnstrasse, das Gesetz von Angebot und Nachfrage gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Schwierig zu verstehen, aber auch bei 5 mio Arbeitslosen gibt es einen Wettbewerb um qualifizierte Arbeitnehmer. Und gute Leute wird man versuchen zu halten. Nicht jeder Arbeitsplatzverlust ist auf die Willkür des bösen Arbeitgebers zurückzuführen.

ja sicher! Aber das ist eben *nicht* die Begruendung fuer diese Verlaengerung. Das hat mit Arbeitsmarktpolitik nichts zu tun, sondern mit der Tatsache, dass es hier keine (gesellschaftlich akzeptierten und bezahlbaren) Mechanismen gibt, schlechte Leute loszuwerden oder dauerhaft zu motivieren - z. B. durch Fixgehalt zur Grundsicherung + Erfolgsbeteiligung.
Eine faule Sau, die gut schauspielern kann, haelt auch zwei Jahre zur Probe durch.


Ich reg mich gar nicht ueber die 2 Jahre auf, sondern ueber den Aktionismus, der damit verknuepft wird.

Aber nennen die den Scheiss nicht "POLITIK" dummes blödgelaber ohne Nährwert?

genauso schwachsinnig wie ---um die Arbeitslosigkeit zu senken sollen alle wieder 40h arbeiten? oder gar bis 67?

Die Politik verarscht uns und stellt uns als Haufen Dummer Deppen hin

Gerade aus dem Grund Scheiss ich drauf

Amen!

Aber man darf sie doch IMHO nicht beliebig oft wiederholen. Ich kann also nicht sagen: wenn wir Arbeit fuer Dich haben, nehmen wir Dich gern, aber wenn mal laenger Flaute ist, haben wir keine Reserven, Dich durchfuettern zu koennen.
Das ist ein Problem, fuer das keine der beiden Seiten etwas kann. Die einzige Loesung ist also die Flexibilitaet und die reelle Moeglichkeit, in der Zwischenzeit anderer Arbeit nachzugehen (die nicht bedeutend schlechter bezahlt wird). So lange es die nicht gibt, werden sich die Leute natuerlich immer fuer die Sicherheit entscheiden wollen.

loswerden, motivieren....?

Ich hör doch immer es gut darum Arbeitsplätze zu schaffen.

Jetzt kann mir mal einer erklären, wie durch 2 Jahre Probezeit auch nur 1 neuer Arbeitsplatz entsteht?

Das glaube ich gar nicht mal: die wissen es natuerlich auch nicht besser und die Tuecken des Systems (hallo Dauerwahlkampf) machen es nicht leicht, mal fuer 2 Jahre etwas durchzuziehen. (Wer bitte hat sich diesen Schwachsinn ausgedacht, nach 100 Tagen Regierung eine Zwischenbilanz zu ziehen?)
Und bis 67 wird natuerlich auch weiterhin fast niemand arbeiten - genauso wie ja fast niemand bis 65 arbeitet... Und der Grund dafuer ist ja nicht die Arbeitslosigkeit, sondern das seit 30 Jahren anhaltende Unvermoegen, nur so viel Geld auszugeben, wie man einnimmt (und unsere kaputte Altersstruktur).

*Bingo* Der Kandidat hat so viele Waschmaschinen gewonnen, wie er nach Hause tragen kann.


Natuerlich wird dadurch kein einziger Arbeitsplatz entstehen - wie auch? Vielleicht werden kurzfristig mehr Leute beschaeftigt sein, die dann alle wieder rausfliegen, aber was nuetzt es, wenn immer andere 5Mio arbeitslos sind?

Ich halte mal fest:

2 Jahre Probezeit: endlich kann man die Leute 2 Jahre lang rausfeuern, wenn man sie nicht mehr brauch.

Rente bis 67: dann gibts eben noch mehr Abzüge, wenn man mit 60 geht.

40h Woche: nichts anderes als ein gewaltiges Personaleinssparprogramm

Verkauft wird alles alles im Sinne von neuen Arbeitsplätzen

Gar nicht mal unbedingt. Eigentlich nur der Versuch, mit begrenzten Ausgaben mehr Einnahmen zu generieren, also die Stueckzahlkosten zu senken.

Ein Personaleinsparprogramm wird's erst dann, wenn x% rausgeschmissen werden und der Rest zu gleichem Lohn deren Arbeit uebernimmt.

ganz genau.


keko hat bald das ganze Haus voller gewonner Waschmaschinen

Ja, kann. Wenn die Kohle dann reicht. Ich würde jederzeit Teilzeit arbeiten, aber offen gestanden ist mir das dann zu wenig Geld. Wobei ich auch kein Problem mit nem Full Time Job habe.

100 38h-Leute arbeiten 3800h pro Woche.
Bei 40h werden dafür 95 Leute benötigt.

Wenn Leute ausscheiden (Rente, Jobwechsel), werden 5 Stellen nicht mehr besetzt.

--> Personaleinsparprogramm

wenn statt Überstunden kloppen, kurzfristig jemand eingestellt werden kann ...

Klar, das muss jeder fuer sich selbst sehen - haengt ja vom Vollzeitlohn ab.