PippiLangstrumpf hat geschrieben:
Glückwunsch zur erfolgreichen (Half-)Challenge!
Oh Pippi das sehe ich ja jetzt erst!
Danke!
Kiwi hat mich quasi daran erinnert, das ich ja noch ein bisschen was über Neuseeland berichten und ein paar Bilder zeigen wolllte. Die Zeit rast und es scheint schon alles so weit weg aber die Erinnerungen sind noch da und es ist ganz schön sie noch mal aufzufrischen.
Christchurch - KaikouraDer Flug ans "andere Ende der Welt" verläuft völlig entspannt, am späten Nachmittag landet der Flieger und nach der Kontrolle mit Zelt röntgen packe ich das Rad aus und fahre noch die rund 10 km in die Stadt. Zum ersten mal im Leben muss ich nun auf der falschen Seite fahren und an den Ampeln beim abbiegen ist es sehr ungewohnt aber es geht schon. Die Rezeption im Hostel ist schon nicht mehr besetzt aber mein Türcode klemmt da und ich muss feststellen, das nicht nur der Verkehr auf der falschen Seite fährt, auch die Türknöpfe öffnen falsch rum und so bekomme ich die Tür nicht auf!
Da es noch zu früh zum Schlafen ist, radele ich noch in die Stadt, wundere mich darüber das kein Mensch mehr unterwegs ist und kaufe als Betthupferl noch ein Bier. Zurück im Hostel sind mir die üblichen Traveller Gespräche „Wo kommst du her, wo willst du hin“ noch sehr fremd und ich habe ja auch noch gar keine Antworten auf die ganzen Fragen und so nehme ich den Jetlag als Ausrede und verkrümele mich ins Bett.
Am nächsten Tag wird noch ein Gaskocher gekauft und ein leichtes Fahrradschloss und habe dann alles zusammen, was ich brauche. Anschließend bummele ich noch durch das immer noch stark zerstörte Christchurch. So ganz bin ich aber nicht bei der Sache, weil ich endlich los will. Das Wetter ist übrigens mit ca. 18°C und Sonnenschein perfekt.
Am nächsten Tag bin ich früh auf und es regnet. Das hatte ich mir ja nicht vorgestellt am ersten Radtag.
Aber egal, ich will jetzt endlich los. Immerhin warte ich schon rund ein ¾ Jahr auf diesen Tag! Aus der Stadt raus fällt mir das Radfahren erst mal schwer. Das ungewohnte Gewicht vom Gepäck und der Linksverkehr sorgen für ziemliche Unsicherheit bei mir. Die Autos und vor allem auch LKWs überholen ziemlich eng und die nachziehende Gischt ist äußerst unangenehm. Aber trotzdem freue ich mich, das es endlich los geht!
Später hört es auch auf zu regnen und die Sonne kommt raus. Als ich dann noch vom Highway abbiege hört schlagartig der Verkehr auf und die Landschaft wird deutlich schöner, wenn auch hügeliger.
Abends stelle ich noch fest, das mein Hinterrad völlig platt ist und wechsele den Schlauch. Kein Problem, bis auf die Sch..... Pumpe. Eine Topeak, die super pumpt, aber irgendwie verklemmt sich das Ventil immer, wenn man die Pumpe vom Ventil runterdreht und dreht somit das Ventil mit raus. Zum Glück ist noch ein Bus auf dem Campingplatz und die haben auch eine Zange dabei, somit lässt sich das Problem dann doch beheben. Im nächsten Ort kaufe ich dann erst mal eine Zange und im übernächsten einen Ersatzschlauch ohne herausnehmbaren Ventil.
Am nächsten Tag hatte ich die Strecke abseits des Highways geplant aber dabei die Steigungen und Gravelroads unterschätzt und entscheide mich nach 20 km doch auf dem Highway weiterzufahren. Steigungen mit ca. 16 % komme ich im Schotter nicht hoch und es schiebt sich auch total ätzend, weil das Rad immer wegrutscht. Dazu habe ich schon den ersten Sturz mit zum Glück nur aufgeschlagenen Knie zu verzeichnen und dementsprechend bin ich etwas schlecht drauf. Auf dem Highway ist aber auch nicht so viel los und somit bin ich ganz zufrieden mit meiner Entscheidung.
Auf dem Campingplatz in Hawkswood bin ich der einzige Gast, gut das ich vorreserviert habe, weil sie auf der Homepage schreiben, das es um Weihnachten rum mal eng mit dem Platz werden könnte. Der Platz selbst könnte wunderschön sein, ist aber leider etwas ungepflegt.
Am nächsten Tag komme ich schon früh am ersten Etappenziel in Kaikoura an , wo ich mit Delfinen im Meer schwimmen und Wale anschauen wollte. Über den Ruhetag freue ich mich sehr, die Beine sind schon recht müde und ich bereue etwas meine Faulheit zu Hause nach Einsetzen der Winterzeit.
Start zum Delfin Schwimmen ist bereits morgens um 5.30 Uhr. Dort angekommen, wird mir erst mal mitgeteilt, dass sich das Wetter über Nacht verschlechtert hat und das noch nicht klar ist, ob man überhaupt rausfahren kann. Der Kapitän des Bootes würde das gerade klären. Wenn wir nicht fahren, würde das Geld natürlich zurückerstattet. Ich will aber eigentlich kein Geld.
Irgendwann werden wir mit Neo eingekleidet und sitzen im Bus, um zum Boot zu fahren. Und auf der anderen Seite der Bucht sieht man dann auch, wie unruhig das Meer ist. Tja und am Boot angekommen bläst der Kapitän dann doch noch ab, es gibt keine Ausfahrt heute morgen, also geht es mit dem Bus wieder zurück.
Somit gibt es statt Delfinen Frühstück in netter Gesellschaft einer Belgierin und einer Koreanerin.
Nachmittags geht es dann doch noch aufs Wasser und als ich die Wellen sehe, bin ich froh dass das Schnorcheln morgens abgesagt wurde. Ich werde auch ziemlich Seekrank und will eigentlich nur noch runter vom Boot. Irgendwann sehen wir einen Wal und es ist schon ein gewaltiges Ereignis. Mehrmals taucht er auf und ab, ehe er ausbläst und dann endgültig abtaucht. Durch den Foto habe ich gar nicht geschaut, sondern einfach drauf los geknippst und ihn tatsächlich erwischt.
Danach fahre ich noch zur Robbenkolonie, die kurz hinter der Stadt ist. Ich finde es einfach klasse den Tieren so nah zu sein und es ist doch deren natürlicher Lebensraum. Super!