UrlaubDie Fahrt läuft perfekt, alles frei. Wir können bereits um 9.30 Uhr unsere Ferienwohung beziehen, da die Vormieter kurzfristig einen Tag früher abreisten. Sehr schön.
Die Wohnung wohl, die beste, die wir jemals hatten. Und dass zu einem relativ günstigen Preis. Bergblick. Ruhe. Klasse Wetter.
Nachmittags machen wir noch einen Spaziergang zur Probe. Die Kreise verlängern sich. 3 Stunden, 300 Höhenmeter. Magen kein Thema mehr. Gewicht fast wie zu meinen besten Marathonzeiten. Auch nicht so schlecht
Tag 2 Gründen. Auch hier tasten wir uns ran, rechnen mit Abkürzungen, nehmen die breiten, asphaltierten Almstraßen. Für mich mittlerweile perfekt. Wenig Stolpergefahr, trotzdem sportlich herausfordernd und so kann ich viel leichter die Ausblicke genießen.
Es klappt.
Herzblatt möchte gerne zum Gipfel. Eigentlich trotz Hinweis "alpiner Gefahr" kein wirkliches Thema für die meisten. Früher waren wir mit den kleinen Kindern auch schon droben. Jetzt ist es allerdings heikel für mich. Grober Schotter, unklare Wege. Ich muss sehr aufpassen nicht zu stolpern. Zumindest anfangs nicht abschüssig. Später schon mit der einen oder anderen Stelle. Hier komme ich an meine Grenzen. Meinem Gleichgewicht vertraue ich nicht mehr. Ich bin schon zu oft selbst bei flachen, breiten Wegen hingefallen. Zum Gipfel gehe ich trotzdem, nehme Hände und Wanderstecken zu Hilfe. Halte mich lieber einmal zu viel als zu wenig an den Drahtseilen fest. Oben drehe ich aber gleich um. Zum Glück ist um diese Uhrzeit fast noch niemand unterwegs. So falle ich nicht so sehr auf. Nur ein älteres Ehepaar kommt uns entgegen. Ich lasse sie vorsichtig passieren. Weil ich mich dabei trotz einer eigentlich breiteren Stelle am Fels festhalte, kann ich mir den Hinweis, dass mein Gleichgewicht aufgrund meiner MS gestört ist, nicht verkneifen.
Sie finden es toll, dass ich es trotzdem wage. Sie leidet unter Arthrose und kann bestätigen, dass aktiv sein hilft. Der Rest ist harmlos. Rund 1200 Höhenmeter sowohl rauf wie runter.
Tag 3 Meine Waden klagen über deutlichen Muskelkater. Herzblatt ist dagegen hochmotiviert. Heute meine Lieblingstour. Nebelhorn vom Tal aus. Meine Wege, Erinnerungen an einen früheren Sololauf 1.300 HM rauf in 1.45 Stunden. Heute undenkbar. Abstecher zum Zeigersattel, dann ganz hoch. Grandiose Ausblicke.
Runter mit der Bahn, wäre heute zu steil für meine Waden.
Tag 4 Mittag und Bärenspitze.
Hoch durch einen empfohlenen Klammweg. Auch für mich gut machbar. Später wieder breite Wege oder Wiesenpfade. Wunderbare Blicke ins Tal. Vesper auf einer Alm. Abstieg.
Tag 5 Gelungene Überraschung
Zum Glück ist UlmerAndy flexibler als ich es mittlerweile bin. Er plant seine Radtour um und wir treffen uns zu einer Wanderung durch die abenteuerliche Starzlachklamm.
Es freut mich ungemein, mal wieder unbeschwert plaudern zu können. Oben durch schmale Wege weiter, dann genießen wir ein Vesper und das Sein. Gemeinsam.
Unten verabschieden wir uns. War toll
Tag 6 Heimreise um 6 Uhr, da ich um 11 Uhr einen wichtigen Arzttermin habe.
Und, wie es so in den letzten Jahren zur Gewohnheit wurde, Volltreffer

. Neue Diagnose, neue Herausforderung. Wenn es dabei bleiben würde, immerhin, wie bisher die MS, zwar nervig und zu beobachten, aber nicht existenziell. Ich hoffe, dass die Laboruntersuchungen nicht noch Schlimmeres zu Tage bringen. Sollte ich nächste Woche erfahren und dann berichten.
Fazit: unerwartet einer der besten Urlaube überhaupt Auch Herzblatt war voll begeistert.
Nächstes Jahr wollen wir es unbedingt wiederholen, eventuell auch 1-2 Tage länger.
Und die Moral: wer zu früh abschaltet, verpasst, wie Marvell schon zeigte, die Pointe, die schönen Augenblicke

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