innez hat geschrieben:
Du machst es echt spannend!
2 Posts vom selben Tag, die widersprüchlicher kaum sein könnten
Nach dem ersten dachte ich - okay, dann fällt dieses Jahr eben aus.
Nach dem zweiten: Ach wie cool! Passt ja alles! Und diese Startnummer kann ich mir merken, ohne sie auch nur einmal aufzuschreiben!
Naja, sind ja noch 2 Wochen ….
Wir sehen uns

Ja
Doppelpost:
DNF mal 2 = FinishErklärung folgt später. Die Woche arbeitete ich bis einschließlich Freitag, war angespannt wie immer vor einem Wettkampf. Kein Sport, zusätzlich die Befürchtung nicht starten können . Zwischendurch abgelöst durch das Wissen, was auch im besten Fall kommen wird und die Sorge doch starten zu können .
Am Samstagfrüh ist es doch überstanden. Wir fahren nach Roth. Das Hygienekonzept ist gut umgesetzt, nur ein Eingang, viele Kontrollen. Beim Abholen der Startunterlage meint die junge Athletenhelferin beim Lesen meiner Startnummer: "Ah, Sie sind das. Ich habe ihr Buch gelesen. Viel Erfolg."
Da war ich schon etwas perplex, auch wenn ich inzwischen wusste (dank runningmaus

), dass in der Rennbeilage des Rother Wochenkurier ein Artikel über mich erschienen ist (vielleicht kann ich ihn auf Nachfrage demnächst hier reinkopieren).
Beim Radcheck-IN frägt mich der Wettkampfrichter, was das für Hörner auf meinen Rad seien. Die Innerbarends auf meinen Canyon-Roadlite mit sonst geradem Lenker. Ein Fitnessbike. In der Wechselzone treffe ich Robby und Daniel, 2 weitere Athleten mit MS. Vielleicht waren es so viele Betroffene wie noch nie bei einer Langdistanz. Schade, dass die zwei jungen Sportlerinnen mit MS die noch für 2019 gemeldet waren, heuer nicht auch konnten.
Zurück in der Unterkunft war ich erst einmal platt und legte mich aufs Bett zum Ausruhen, mentalem Vorbereiten. Später freute wir uns, dass Innez, schon seit vielen Jahren meine treue und motivierende Supporterin Innez

zum Plaudern vorbeikam. So verging die Zeit doch etwas schneller. Später richtete ich meine Pampe, klebte die Tatoos auf die Oberarme in der Hoffnung, dass sie nicht benötigt werden. Sie sollen im Notfall nicht ansprechbare oder im Worst Case sogar leblose Sportler sicher identifizieren helfen. Vor Jahren gab es in Roth ohne die Kennzeichnung einmal eine tragische Verwechslung.
In der Nacht schlafe ich wenig. Normal. Um 3.30 stehe ich auf, bereite mich gemütlich vor, bis wir um 4.45 Uhr losfahren.
Heute ist alles dunkel. Wir sind noch völlig allein unterwegs. Angekommen in Heuberg bekommen wir einen Feld- und Wiesenparkplatz ca. 1,5 km vom Wechsleplatz entfernt, zugewiesen. Zum Glück kennen wir uns schon etwas aus und habe ich eine Stirnlampe dabei. Prompt schließt sich uns ein, bis dahin orientierungsloser Sportler, an. Gemsiensam stapfen wir durch die nassen Wiesen, gehen hoch zur Brücke und rüber zur anderen Seite. Die Sicht ist mit Stellwänden stark eingeschränkt. So und mit Wachpersonal sollen größere Zuschaueransammlungen vermieden werden.
Ich verabschiede mich von Herzblatt. Später treffe ich Anja

, die gute Seele von Roth, die mir auch noch alles Gute wünscht. Jetzt sinkt die Nervosität.
Das Wettkampffieber beginnt zu wirken. Klar wird es hart, aber jetzt bin ich wieder bereit für ein neues Abenteuer. Gemeinsamer Sport unter Freunden. Neue Erlebnisse.
